• 8.11.2023 Die Globi-Kolonien

    Globi-Kolonien

    Wer kolonisiert hier wen?  

     

     

    von Hermann Lei, Kantonsrat, Frauenfeld

     

    Die Rassismuskommission beschäftigt sich mit angeblichem Schweizer Kolonialsünden. Ausgeblendet wird, dass die Schweiz längst selber durch Masseneinwanderung kolonialisiert wird.

     

    Die 47. Ausgabe des Hefts der Rassismuskommission befasst sich mit dem «kolonialen Erbe der Schweiz»: Die Eidgenossenschaft habe vom Kolonialismus profitiert.

     

    Koloniale Sünden?

    Dass die Schweiz – die nie Kolonien hatte – koloniale Sünden begangen habe wird allerdings mehr als nur dürftig «bewiesen». So wird zum Beispiel angeprangert, man habe in aussereuropäische Länder massiv exportieren können. Als ob man da eine Wahl gehabt hätte. Auch die Tätigkeit von Schweizer Missionaren wird kritisiert. Ausgeblendet wird, dass die Schweiz auch heute noch Missionare in entlegene Länder sendet, um diesen die Segnungen der christlich-abendländischen Werteordnung nahezubringen. Nur heissen sie nicht mehr Missionare, sondern «Entwicklungshelfer», «NGO-Funktionäre» oder «Delegierte».

     

    Schweizer Kolonien?

    Und sie bringen nicht mehr Bibel und Gebet, sondern Zivilgesellschaft und Gender. Wer das gutheisst, darf auch die Missionierung früherer Zeiten nicht schlecht finden. Es wird sodann gar behauptet, Schweizer hätten «in eigener Regie» Kolonien gegründet. Eine Gesellschaft in Brasilien sei «formell der Eidgenossenschaft angegliedert» gewesen, weil «Änderungen am Reglement mit Zustimmung aus Bern» hätten erfolgen müssen. Die unbedarften, pseudojuristischen Formulierungen beweisen nur den eklatanten Mangel an staatsrechtlichen Kenntnissen der Globi-Experten bei der EKR. Dass die Schweiz «in eigener Regie» Kolonien gegründet haben soll ist barer Unsinn.

    Abbildung 1: Bild Globi-Verlag aus einem der vielen Beiträge von SRF, das in dieselbe Kerbe haut

     

    Koloniale Missinterpretation

    Ähnlich unbedarft: Schweizer hatten nach ihrer Rückkehr aus dem Dienst in fremden Armeen Anspruch auf Pensionen dieser Staaten. Ihr Antrag dafür nahm den Dienstweg via kantonale und eidgenössischen Behörden ins Ausland. Das ist ein Verfahren, das bis heute fast unverändert Bestand hat, es nennt sich internationale Rechtshilfe. Weil man davon aber bei den mit Steuergeldern gefütterten Universitäten keine Ahnung hat, wird ein normaler Vorgang kolonialistisch missinterpretiert: «Es gab also einen bürokratischen Kreislauf […mit …] an der Kolonisation beteiligten ausländischen Staatsorganen.»

     

    Durchschaubare Geschichtsfälschung

    Dass man solch einfältige Geschichtsfälschung betreibt liegt an ideologischer Verblendung. Ziel ist nämlich, wie man selbst schreibt, die «Aussenseiterstellung der Schweiz gegenüber europäischen Ländern» sowie die «Darstellung der Schweiz als neutraler Staat» zu revidieren. Und man ist wie immer auf einem Auge blind: Die Wirtschaftsmigration von Schweizern in Länder nach Übersee sei ein «wichtiger Bereich in der Schweizer Kolonialgeschichte». Im Gegensatz zu den Einwanderern in die Schweiz haben die Schweizer Emigranten aber nicht die ausländischen Sozialwerke geplündert.

     

    Also ist die  Einwanderung von Hunderttausenden zu uns Kolonialismus und die Ausländer beuten in kolonialistischer Art uns Schweizer aus!  Das aber interessiert die Rassismuskommission leider nicht.

     

    Hermann Lei

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