• 6.9.2023 Genitalverstümmelung und linke Toleranz

    Ohne Klitoris und Schamlippen

    23_15-07

    von Hermann Lei, Kantonsrat, Frauenfeld

     

    Das Bezirksgericht Baden hat ein somalisches Elternpaar vom Vorwurf der Genitalverstümmelung ihrer fünf minderjährigen Töchter freigesprochen. Die Mädchen gehen nun richterlich bestätigt ohne Klitoris und Schamlippen durchs Leben. Was sagt die feministische Bewegung dazu?

     

    „Geschnitten“ worden

    Im Sexualkundenunterricht gestand eines der Kinder, «geschnitten worden» zu sein. Darauf brachte die Schule das Verfahren ins Rollen. In der Schweiz ist die Genitalverstümmelung seit 2012 explizit strafbar, wobei nicht nur Frankenstein persönlich bestraft wird, sondern auch die «Auftraggeber». Dadurch gedeiht der Nährboden für den Beschneidungstourismus. In diesem Fall wurde der Angriff gegen die Menschenwürde in Somalia durchgeführt, wo solche Eingriffe eigentlich (wie in der Schweiz, dazu mehr am Schluss) verboten sind.

     

    Die aktuelle Praxis der Freestyle-Gynäkologie

    Die Genitalverstümmelung wird noch heute in knapp 30 Ländern Afrikas und Umgebung praktiziert. Federführend ist Somalia, wo bis zu 98% der Frauen dieser flagranten Menschenrechtsverletzung unterzogen werden. Die Zwecke: Sicherstellung der Jungfräulichkeit, bessere Chancen auf Heirat oder «Reinheit». Vorgenommen werden solche Eingriffe in der Regel ab dem Säuglingsalter bis zum 14. Lebensjahr. Zum Einsatz kommen Rasierklingen, Scherben oder Scheren. Alles ohne jegliche Narkose, Sterilisation oder Antiseptika.

     

    Lebenslange Schäden oder Tod

    Wer nicht zu den ca. 20 % der Frauen gehört, die bereits während der OP versterben, bei der führt der irreversible Eingriff zu lebenslänglichem Leid – psychische Schäden, Unfruchtbarkeit, Verletzung von Arterien und der Verlust sexueller Lust werden als Kollateralschaden in Kauf genommen (letzteres teils sogar beabsichtigt).

     

    Das linke Schweigen – Komplizen der Unmenschlichkeit

    Die ansonsten angeblich sich für Frauenrechte einsetzenden Linken schweigen das tot, weil die Genitalverstümmelung von Schwarzen praktiziert wird. Lieber kleben sie sich an Asphalt. Eines der wichtigsten Rechtsgüter – nämlich die körperliche Unversehrtheit – verliert im Kampf um «political correctness» an Bedeutung. Anstatt dort Feminismus zu praktizieren, wo er verstümmelt wird, fokussieren Linke auf Symbolpolitik und veranstalten Frauenstreiks. Kindeswohlförderung ist anscheinend rassistisch.

     

    Menschenrechte verhandelbar?

    Genitalverstümmelung ist eine entsetzliche Form der Gewalt, die Mädchen unter dem Deckmantel von Kultur und Tradition angetan wird. Sie verletzt die körperliche Integrität und unterdrückt Frauen auf unmenschliche Weise. Statt dagegen vorzugehen entscheidet sich der Feminismus, das Problem zu ignorieren. Damit sendet man die Botschaft, dass Menschenrechte verhandelbar seien und – wie anscheinend auch das Geschlecht – sich von einer Minute zur anderen ändern können. Woke um jedem Preis.

     

    Zurück zur Schweiz

    Zum Freispruch im eingangs erwähnten Fall kam es aufgrund der angeblich mangelhaften Beweissituation, weil der Sachverhalt in Somalia kaum dokumentiert sei. Das gütige Gericht empfand zwar die Hinterzimmeroperation als ein schlimmes Unrecht und ein schweres Verbrechen, welches das Leben der fünf Mädchen nachhaltig beeinträchtige. Aber erst wenn die jüngste (und nicht verstümmelte) Tochter noch eine Konsultation bei Frankenstein bekomme werde es ein Nachspiel geben.

    Merke: die ersten paar Genitalverstümmelungen sind in der Schweiz straflos. Wie in Somalia.

    Hermann Lei

     

     

     

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