• 3.3.22 Vom Agrar- zum Nannystaat

    3.3.22 Vom Agrar- zum Nannystaat

    Fleiss und Einsatz

    220303 SZ Lei Nannystaat
    von Hermann Lei, Kantonsrat, Frauenfeld

    In der Schweiz haben wir es in gut 100 Jahren von einem armen kleinen Agrarstaat zu einem wohlhabenden Land gebracht. Doch unser Erfolgsrezept ist in Gefahr.

    Wir haben fast keine Bodenschätze und eine gebirgige oder zumindest coupierte Topografie. Auch unser Klima ist nicht das mildeste. Durch überdurchschnittlichen Fleiss und grossen Einsatz jedes Einzelnen wurde in jahrzehntelanger Arbeit das Fundament für unseren heutigen Wohlstand gelegt. Sicher hatten wir in der Schweiz auch grosses Glück, denn wir blieben vor den verheerenden zwei Weltkriegen weitestgehend verschont.

    Standhafte Neutralität
    Doch Glück allein war das nicht, sondern weil unsere Vorfahren standhaft genug waren, neutral zu bleiben. Niemand liebt den Neutralen, der sagt: Nein, mit Deiner Sache mache ich nicht gemein. Es wäre immer einfacher gewesen, mit den Wölfen zu heulen, aber oft verheerend. Vor allem seit dem 2. Weltkrieg wurde dank unserer Staatsform grosser Wohlstand erreicht. Mittlerweile haben wir gelernt, dass unser Wirtschaften umweltverträglich und nicht auf Teufel komm raus sein muss, um nachhaltig zu sein.

    Plus 40% in 20 Jahren
    Die Verdoppelung unserer Einwohnerzahl innert 70 Jahren muss aber kritisch gesehen werden. In meinem Kanton haben wir in den vergangenen 20 Jahren eine Bevölkerungszunahme um 40 Prozent auf 280000 Einwohner erlebt. Innert 20 Jahren haben sich die Immobilienpreise fast verdoppelt. Überbevölkerung führt zu Dichtestress und Landverschleiss.

    Der Nannystaat
    Bis vor kurzer Zeit wurde bei uns in der Schweiz eigenverantwortliches Handeln eines jeden einzelnen Bürgers grossgeschrieben und gefördert. Überdurchschnittlicher Fleiss und Einsatz wurden belohnt. Der Staat traute seinen Bürgern etwas zu. Dies hat sich aber in letzter Zeit grundlegend geändert. Mittlerweile wird uns sogar vom Staat gesagt, wie oft wir die Hände waschen müssen.

    Dominierende links-grünliberale Elite
    Alle Bereiche des täglichen Lebens werden zunehmend reglementiert. Was nicht erwünscht ist, wird von der dominierenden links-grünliberalen Elite verboten. Ämter und Verwaltungen in allen Lebensbereichen werden zusehends mächtiger und «unentbehrlicher». Die Kontrolleure und Beauftragten von Ämtern sind unsere «modernen Vögte». Eigeninitiative wird nicht gefördert und belohnt, sondern zunehmend verhindert und bestraft.

    Kalte Verfassungsrevision
    Bald traut sich niemand mehr Eigenverantwortung zu übernehmen. Erfahrung von Praktikern gilt nichts mehr! Gefragt sind heute Titelchen und Kursdiplome. In der gegenwärtigen Coronakrise treten die Auswüchse daraus besonders deutlich zu Tage. Die Macht haben auf dem Wege einer kalten – d.h. demokratisch nicht legitimierten – Verfassungsrevision Technokraten und «Experten» übernommen.

    Letzte Chance
    Erkennen wir die Zeichen der Zeit! Ein Paradigmenwechsel ist unbedingt notwendig, will die Schweiz weiterhin erfolgreich bleiben und bestehen! Unser Wohlstand ist nicht in Stein gemeisselt. Werden wir wieder produktiv und hören wir auf uns zu verwalten, wenn wir keine griechischen Zustände wollen. Ganz wichtig ist es an den nächsten Eidgenössischen Parlamentswahlen die richtigen Leute zu wählen, damit wir den turnaround schaffen.
    Hermann Lei

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