• 27.5.2023 Klimaheuchler

    Prominente «Klimaschützer»

    230512 SZ Lei Klimaheuchler

    von Hermann Lei, Kantonsrat, Frauenfeld

     

     «Flugzeuge können mit synthetischen, klimaneutralen Treibstoffen fliegen» schreibt das Komitee für Klimaschutz. Und wirbt mit Promis, welche zeitgleich auf ihren Flugreisen tonnenweise Kerosin verbrennen.

     

    Christa Rigozzi und der Cupra Formentor

    Die schöne Tessinerin und Ex-Miss-Schweiz zum Beispiel lächelt auf der Homepage der Klimaschutz-Befürworter. Auf ihrem Instagram-Profil posiert sie trotzdem beim Auto-Shopping, wobei die Farbwahl statt das Klima im Vordergrund steht. Der von ihr ins Auge gefasste Cupra Formentor beschleunigt in 4.9 Sekunden auf 100 km/h. Bleibt zu hoffen, dass sie sich für den Hybrid entscheidet, dann ist wenigstens der Kraftstoffverbrauch im Zaum gehalten. Allerdings ist da nach 50km Schluss mit elektrischer Reichweite. Danach saufen die 245 PS des Boliden dann doch wieder 5 Liter/100km, auf italienischer Autobahn sogar 8 Liter. Etwas sparsamer unterwegs dürfte Christa auf ihrem grossen Motorrad sein. Ihr Reisli nach Florida jedenfalls wird sie nicht per Hybrid und auch nicht mit «klimaneutralen Treibstoffen» absolviert haben.

     

    Tamy Glauser taucht ab

    Das nicht-binäre («keine geschlechtsspezifischen Pronomen verwenden!») grüne Jet-Set-Model Tamy Glauser bemüht sich zwar, sich CO2-neutral darzustellen. Ihre CO2-Neutralität darf man allerdings bei ihren zahlreichen Übersee-Trips nach Thailand, Indonesien und weiteren Plätzen an der Sonne stark in Frage stellen. Bilder, die Tamy beim Surfen und Tauchen an allen schönen Stellen der Welt zeigen setzen zwar ihren non-binären Körper optimal in Szene. Aber genauso wie ihr Whalewatching dürfte das dem Klima nicht wirklich viel nützen. Im Moment betreibt sie effektvoll portraitierte Selbstfindung in einem buddhistischen Tempel in Thailand. Wir empfehlen Tamy den kontemplativen Rückzug in ein einsames Seitental in den Alpen. Vorzugsweise mit CO2-neutralen Kartoffelsäcken bekleidet.

     

    Knackeboul

    Für den Rapper mit einer Art politischem Tourette-Syndrom (Kostprobe im O-Ton: Blocher sei ein «rassistiescher milliardär», der «unter beiwohnen einer nazi braut (…) seinen neuen strohmann im buindesrat einschwörte») läuft es offenbar nicht so gut. Dies, obwohl er von unserem Staatsfernsehen als «Rapper mit Rückgrat» gepusht wird. Jedenfalls gehört Knackeboul nicht zur Kategorie der Jet-Set-Klimaheuchler-Promis und kann es sich daher nicht leisten, zweimal im Jahr die Schweiz in der Business-Class Richtung Traumstrand zu verlassen. Immerhin Spanien lag schon drin und wenn Knackeboul fliegt, dann nur für den guten Zweck. Zum Beispiel nach Mosambik oder für sein neues Album nach Brasilien. Ob «Panzer in die Ukraine verschieben», so die neueste Forderung des Classe-Politique-Sturmtrupplers, einen wirksamen Beitrag zur Klimaverbesserung darstellt?

     

    Weit weg in den Ferien

    Von 20Minuten auf ihr Engagement für das Stromfressergesetz angesprochen zeigen sich die Klima-Promis wortkarg. Die prominenten Aushängeschilder wollten sich «derzeit nicht zu ihrem Einsatz für das Klimagesetz äussern». Bastian Baker – Sänger und Botschafter für Audi Schweiz – liess ausrichten, er befinde sich gerade «weit weg in den Ferien». Auch die eingangs erwähnte Christa Rigozzi geniesst einige wohlverdiente Freitage. Thailand-Tamy reagierte nicht.

     

    In Zukunft darf also die hart arbeitende Bevölkerung Ferien auf Balkonien verbringen. Weil es wegen der massiv höheren Energiekosten zu mehr nicht reicht. Immerhin dürfen wir dann weiterhin auf Instagram den privilegierten Klimaheuchler-Promis beim Planschen an Traumstränden zuschauen.

     

    Hermann Lei

    P.S.: Nationalratskandidat Adrian Wegmann aus Oberrieden, ZH, hat mich zu diesem Text inspiriert. Wir wünschen ihm viel Erfolg bei der Kandidatur!

     

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