22.9.27 Panzer für Hochschwangere
220923 SZ Lei Panzer Hochschwangere
News aus Absurdistan
von Hermann Lei, Kantonsrat, Frauenfeld
Der deutsche Panzer ist politisch korrekt: Sein Kampfraum ist für Hochschwangere geeignet und er fährt nur, wenn die Rampe vollständig geschlossen ist. Nur kämpfen kann er so nicht mehr.
Der 50-jährige Schützenpanzer Marder wird zurzeit in die Ukraine geliefert, womit Deutschland seit 1945 zum ersten Mal wieder Krieg gegen Russland führt, aber das ist eine andere Geschichte. Der Marder bildete jedenfalls jahrzehntelang zusammen mit dem Kampfpanzer Leopard das Rückgrat der deutschen Panzertruppe.
Stärkster Schützenpanzer der Welt
Die immer noch leistungsfähige deutsche Rüstungsindustrie sollte Ersatz für die beiden schon etwas betagten Panzertypen Marder und Leopard liefern. Um zu sparen wurde die Entwicklung eines neuen Kampfpanzers allerdings auf Eis gelegt und nur ein neuer Schützenpanzer gebaut. Der neu entwickelte Grenadierpanzer «Puma» ist nun einer der schwersten und stärksten, aber auch der teuerste Schützenpanzer der Welt. Aufgrund vieler technischer Mängel und erforderlicher Nachrüstungen wird mit einer vollen Einsatzbereitschaft statt im Jahr 2014 inoffiziell nicht vor dem Jahr 2030 gerechnet.
Drohende fruchtwasserschädigende Wirkung
Unter anderem machte das Regelwerk zum Gesundheitsschutz der SPD-Arbeitsministerin Andrea Nahles dem Puma gründlich zu schaffen. Es verlangte, dass auch die technischen Regeln für Gefahrstoffe einzuhalten seien. Danach dürfe der Kohlenstoffmonoxidgehalt nicht über einem Grenzwert liegen, weil sonst eine «fruchtwasserschädigende Wirkung» bei schwangeren Soldatinnen drohe. Die Luft im Inneren des Puma muss also so sauber sein, dass selbst Schwangere gefahrlos mitfahren könnten. Schützenpanzer für Hochschwangere?
Arbeitsstätteninnenraumverordnungsgerecht
Das deutsche Beschaffungsamt dementierte nur halbherzig die aufsehenerregende Meldung: Panzer seien keine Arbeitsstätten in Sinne der Arbeitsstättenverordnung, der Schützenpanzer Puma sei nicht für die Beförderung von Schwangeren ausgelegt. Aber man kann sie darin befördern. Aus einem so gut wie ein Kampfpanzer gepanzerten Schützenpanzer wurde also ein Fahrzeug, das auch schwangere Soldatinnen arbeitsstätteninnenraumverordnungsgerecht befördert und dessen Panzerung nachgeflogen werden muss, damit es für Transportflüge zu Auslandseinsätzen nicht zu schwer ist.
Abbildung 1 Unter dem Oberkommando von Ursula von der Leyen wurden «Umstandsuniformen» für schwangere Soldatinnen eingeführt
Der Kampfschalter
Es kann auch passieren, dass der Bordcomputer die 40 Tonnen Stahl und Ketten minutenlang lahmlegt – bis er rebootet hat. Und bei geöffneter Luke dreht sich der Turm nicht, damit sich die Hochschwangere den Helm nicht daran anschlägt. Zudem fährt der Puma nicht los, solange die hintere Rampe nicht vollständig geschlossen ist. Das mag bei einem LKW sinnvoll sein, im Krieg ist das tödlich. Deshalb gibt es nun den «Combat-Schalter». Dieser Kampfschalter kann die Arbeitschutzelektronik des Schüpa übersteuern. Der Panzer kann also notfalls auch fahren und schiessen, wenn Hochschwangere sich kampfbereit im Inneren des Puma befinden oder nach draussen schauen wollen.
Der beste Schützenpanzer der Welt kann tatsächlich von Friedensbetrieb auf «Gefecht» umschalten. Wir wünschen uns auch für unsere Armee oder allgemein für unsere Regierung einen solchen Kampfschalter.
Hermann Lei