• 22.4.16 Beitrag in der SZ: „Hermann Lei und Reto T.: Helden wider Willen“

    SZ Nr 08 2016 Hermann Lei Held wider Willen

    Der Gauner und seine Opfer

    Hermann Lei und Reto T. haben in einem höchst sensiblen Bereich das Richtige gemacht und unter Inkaufnahme von ungeheuren Opfern von der Schweiz viel Schaden abgewendet. Ihre Ehre und Würde ist unangetastet. Sie verdienen unsere Achtung und unseren Respekt.

    Am 13. April 2016 hat der grüne Bezirksrichter Aeppli zwei Helden verurteilt. Hermann Lei, Rechtsanwalt, Kantonsrat und seit Jahren bei der «Schweizerzeit» für seine pointierten Artikel geschätzt, und der Bankmitarbeiter Reto T. wurden zu bedingten Geldstrafen verurteilt. Damit endet der grösste Skandal der neueren Schweizer Geschichte, die Affäre Hildebrand, mit einem Justizskandal. Hermann Lei und Reto T. werden für ihren Mut, für ihr Einstehen für den Staat, für ihren Bürgersinn bestraft. Der eigentliche Täter, der geschniegelte Herr Hildebrand, bleibt unbehelligt.

    Spekulant Hildebrand

    Blenden wir zurück: Am 15. August 2011, zwei Tage, bevor die Nationalbank bekannt gab, den Markt mit Liquidität zu überschwemmen, was den Dollarpreis sofort steigen liess, kaufte der damalige Nationalbank-Präsident Hildebrand fast eine halbe Million Dollar und machte damit einen Gewinn von rund 70000 Franken. Zusammen mit Christoph Blocher deckten Hermann Lei und Reto T. diese Ungeheuerlichkeit auf.

    Zur Rede gestellt gab Hildebrand wahrheitswidrig an, mit diesen Spekulationen nichts zu tun zu haben. Seine Frau sei das gewesen. Und der Direktor des Bundesamtes für Justiz, der die Vorwürfe gegen Hildebrand prüfen sollte, wurde «explizit angewiesen», nicht nach dem für Hildebrand verbindlichen Reglement für Eigengeschäfte zu forschen. Denn – die Indizien lassen keinen anderen Schluss zu – in diesen Tagen musste das Reglement noch schnell «frisiert» werden, um Hildebrand zu decken.

    Prüfer, die nicht prüfen

    Nun wurde – gegen den Willen der SNB – PwC Schweiz mit der Prüfung der Bankgeschäfte von Hildebrand beauftragt. Doch auch PwC versuchte zu täuschen: Ausgerechnet die Transaktionen von Frau Hildebrand wurden nicht untersucht. Eine zweite Überprüfung musste also her. Als Prüfer wurde ausgerechnet der dubiose Daniel Senn eingesetzt, der Mann, gegen den später ein Strafverfahren eröffnet wurde – wegen Insiderhandel. Dieser Senn prüfte die Geschäftskonti von Kashya Hildebrand – nicht. Wieder musste Senn nachbessern. Diesmal prüfte er Hildebrands Frau zwar, aber in Absprache mit dem Bankrat nur in Bereichen, bei denen anzunehmen war, dass sie «sauber» war, unter anderem – kein Witz – nicht die Devisentransaktionen und nicht ihre Privatkonti …

    Hildebrands Ende

    Ende Dezember 2011 tauchten Dokumente auf, die belegten, dass Hildebrand nicht die Wahrheit gesagt hatte. Trotzdem verteidigte Eveline Widmer-Schlumpf in der Arena Hildebrand durch alle Böden, forderte eine «knallharte» Untersuchung gegen die SVP und erklärte gar, der Geheimdienst müsse eingeschaltet werden. Doch Hildebrand war überführt und wurde zum Rücktritt gezwungen. Gegen ihn wurden allerdings keine Ermittlungen aufgenommen.

    Oberstaatsanwalt Brunner ordnete hingegen bei Blocher und Lei Hausdurchsuchungen an und fiel am Fernsehen mit vorverurteilenden Falschbehauptungen auf. Brunner befahl seinen Staatsanwälten wörtlich: «Ich will diese SVPler vor Gericht sehen!» Und Oberstaatsanwalt Bürgisser freute sich beim Feierabendbier: Wenn Blocher stürze, würde die gesamte SVP zusammenbrechen, posaunte er.

    Bestrafter Mut

    Dazu ist es nicht gekommen. Vor Gericht standen am 13. April 2016 nur Reto T. und Hermann Lei. Der grüne Einzelrichter Aeppli machte sich zum Gaudi des Journalisten-Publikums über Blocher lustig. Er unterstellte Lei gar, dieser hätte mit der Aktion seine politische Karriere befördern wollen. Hätte er die Akten gelesen, so wüsste er: Lei wollte Schaden von der Schweiz abwenden und im Hintergrund bleiben. Verraten wurde er von Bankpräsident Raggenbass. Der grüne Richter verurteilte also zwei Personen, weil sie etwas Gutes getan haben. Sogar der «Tages-Anzeiger» schrieb, die beiden hätten ein Denkmal verdient.

    Dem bleibt nicht viel hinzuzufügen. Hermann Lei und Reto T. haben unter Inkaufnahme von ungeheuren Opfern von der Schweiz viel Schaden abgewendet. Ihre Ehre und Würde ist unangetastet. Sie verdienen unsere uneingeschränkte Achtung.

    S.

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