6.7.17 «Was, wenn du dich in jemanden aus der EU verliebst?»
Rot-Grünes Farbfernsehen
von Hermann Lei, Kantonsrat, Frauenfeld
Das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) ist das grösste elektronische Medienhaus der Deutschschweiz. Es droht Schülern mit ewigem Liebesentzug, wenn sie nicht für die EU sind.
«SRF mySchool»
Auf der Webseite von «SRF mySchool» finden Lehrpersonen eine Vielzahl von Filmen mit denen sie ihren Unterricht aufpeppen können. Dazu gibt es vielfältiges Unterrichtsmaterial, alles vom Steuerzahler finanziert. Dabei will das Format offensichtlich immer cool und jugendlich wirken. Gerade unsere Kinder werden dabei aber mit schöner Regelmässigkeit manipuliert.
Die geneigte «Lehrperson» zeigt also frühmorgens den Film «Ein dunkles Kapitel Schweizer Geschichte». Die angedeutete Sexszene zwischen einem jungen Früh68-er und der lebenshungrigen Lina deutet den Horror schon an: Lina wird von den konservativen Dorfbossen weggesperrt, denn bis 1981 sei es in der Schweiz möglich gewesen, Menschen ohne Gerichtsurteil oder psychiatrisches Gutachten wegzusperren. Zum Glück sind die sinistren Verantwortlichen mit SVP-Hintergrund durch wohlwollende KESB-Behörden ersetzt worden, ist die unausgesprochene Botschaft der Unterrichtseinheit.
Nach dem Sex der gute Flüchtling
Kurz vor der Pause lernen unsere Kinder dann Flüchtling Raslans Odyssee nach Europa kennen. Natürlich kämpft der Vorzeigeflüchtling, nachdem sein «Flüchtlingsstatus offiziell bestätigt» wurde, rührend für seine zurückgebliebene Frau und seine kleine Tochter. Die Unterrichtseinheit «Das Boot ist nicht voll» ruft sodann zu zivilem Ungehorsam auf. Schon einmal habe es eine Gruppierung geschafft, den Bundesrat zu zwingen, eine grössere Zahl politischer Flüchtlinge aufzunehmen. Dies ganz in der Tradition mutiger Flüchtlingshelfer: Trotz scharf bewachter Grenze während des Zweiten Weltkrieges sei es heldenhaften Dorfbewohnern gelungen, hunderte Flüchtlinge illegal in die Schweiz zu schmuggeln.
«Facettenreicher Islam»
Ähnlich geht es weiter: «Viele Kinder müssen fliehen. Manche sogar ohne Vater und Mutter. Ihre Eltern haben sie im Krieg oder auf der Flucht verloren, oder sie konnten die Heimat nicht verlassen. So wie bei Abdull Moqim Q. aus Afghanistan.» Damit hier nicht das Bild des migrierenden Terroristen aufkommt gönnt uns SRF einen «Blick in den Lebensalltag muslimischer Gemeinschaften von heute», der «offenbart, wie facettenreich der Islam ist». Und der pensionierte Fluglotse Urs Wuffli schafft auch die kleinen Probleme aus der Welt. Der 62-Jährige ist als Sozialvorstand von Neftenbach und weiss, dass Integration viel Arbeit und viel Geduld erfordert. Das liegt aber nicht zuletzt «an der Schweizer Bürokratie».
Entdecke die Vorteile der Bilateralen
Dass in der EU nicht alles rund läuft weiss mittlerweile jeder Drittklässler. «Es sind Milliardenbeträge, die bei Projekten der Europäischen Union immer wieder in den Sand gesetzt werden.» gibt SRF daher zu. Aber: Inge Grässle und Markus Pieper, zwei furchtlose EU-Parlamentarier haben es sich zur Aufgabe gemacht, diese Missstände aufzudecken. Den Glauben an die EU haben die zwei Parlamentarier nämlich nicht verloren. Und unsere Schüler sollen das auch nicht, sondern sie sollen entdecken «wie die Verträge der Schweiz mit der EU dein Leben bestimmen», welche Vorteile das Schengen-Abkommen hat und wie einfach es damit ist, zu reisen. Laut einer Umfrage möchten 75% der Schweizer Jugendlichen ja gerne einmal in der EU wohnen. Vergällt wird das schöne EU-Leben nur durch «Politische Entscheide, wie die Annahme der Masseneinwanderungsinitiative im Jahr 2014». Sie «haben negative Auswirkungen auf die internationale Forschungs- und Bildungszusammenarbeit.»
Verliebt in einen EU-Bürger
Die Unterrichtseinheit «Ich, du und die EU» bringt es schliesslich auf eine einfache Formel – Abschottung oder Liebe: «Was, wenn du dich in jemanden aus der EU verliebst? Wo könnt ihr gemeinsam leben? Wie sieht es mit der Ausbildung aus? Und was, wenn sich die Spielregeln plötzlich ändern?» Unser Staatsfernsehen droht also unseren Schülern mit ewigem Liebesentzug, wenn sie nicht für die EU sind.
Hermann Lei